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Publikationen » Angewandte Linguistik » »Ich drehte meine Zunge ins Deutsche, und plötzlich war ich glücklich.« Sprachbewusstheit und Neuinszenierungen des Themas Sprache in den Texten Emine Sevgi Özdamars
Beate Baumann
»Ich drehte meine Zunge ins Deutsche, und plötzlich war ich glücklich.« Sprachbewusstheit und Neuinszenierungen des Themas Sprache in den Texten Emine Sevgi Özdamars
Im folgenden Beitrag soll vor dem Hintergrund von für die Migrationsproblematik relevanten Konzepten wie dem der kulturellen Hybridität sowie der engen Verwobenheit von Kultur und Sprache das Phänomen der Konstruktion von pluriellen Identitäten von mehrsprachigen Menschen beleuchtet werden, die auf der Grundlage ihrer sowohl inneren als auch äußeren Mehrsprachigkeit Sprache auf eine vollkommen neuartig performative Weise gestalten. Im Gegensatz zu den Autorinnen und Autoren der so genannten Betroffenheitsliteratur dient diese neue Sprache jedoch nicht dazu, die durch die Migrationssituation verursachte Zerrissenheit zwischen zwei Welten zu beschreiben, sondern die eigene Identität innerhalb eines transkulturellen Kommunikationsraumes in einem third place zum Ausdruck zu bringen. So soll im Folgenden am Beispiel der literarischen Texte Emine Sevgi Özdamars untersucht werden, auf welche Weise diese sprachperformativen Neuinszenierungen konkret verwirklicht werden. Dabei steht das Thema der Sprache selbst im Mittelpunkt, an dem das bewusste Experimentieren mit neuen sprachlichen Kodierungsformen dargestellt werden soll, wobei den Dimensionen der Bildlichkeit, Körperlichkeit und Räumlichkeit eine zentrale Rolle zukommt und die bewusst realisierte Vermischung und Querung unterschiedlicher sprachlicher Codes einen entscheidenden Beitrag zur kulturellen Eigenverortung der türkischen Autorin leisten.
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