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Hannes Schweiger
Mehrsprachigkeit in der Biographieforschung. Ein Blick über Disziplinengrenzen
Mehrsprachigkeit in der Biographieforschung. Ein Blick über Disziplinengrenzen
In dem Beitrag soll zunächst ein Überblick über die Thematisierung von Mehrsprachigkeit und deren biographischer Bedeutung in der kulturwissenschaftlichen Biographik einerseits und in der sozialwissenschaftlichen Biographieforschung andererseits gegeben werden. Es geht darum, aus einem Vergleich der unterschiedlichen Forschungsansätze und -interessen gemeinsame Fragenstellungen für eine interdisziplinäre Diskussion zu entwickeln. Sowohl in den Kulturwissenschaften als auch in den Sozialwissenschaften lässt sich ein reges Interesse an Biographien feststellen – gerade in den letzten Jahren. Abgesehen von den Unterschieden hinsichtlich der verwendeten Methoden und der jeweils Erkenntnis leitenden Fragen werden in beiden Feldern ähnliche Fragestellungen diskutiert, die auch für den Zusammenhang von Mehrsprachigkeit und literarischer Kreativität relevant sind.
Einige der Fragenstellungen, die Gegenstand des Beitrags sind: Welche Bedeutung wird dem Sprachwechsel beigemessen und wie wird er in der biographischen Erzählung dargestellt? Wie wird der Zusammenhang zwischen sprachlicher und kultureller Identität konzeptualisiert? Welche Rolle spielt die Mehrsprachigkeit des/der Biographierten für die Erzählung der Werkgeschichte? Welcher Zusammenhang wird zwischen Mehrsprachigkeit und künstlerischer Kreativität konstruiert? Mein Erkenntnisinteresse gilt dabei auch unkonventionellen biographischen Darstellungsmöglichkeiten, die im Fall von mehrsprachigen Biographien nahe liegend sind. Diese Fragen sollen an einigen Beispielen aus der sozialwissenschaftlichen und der kulturwissenschaftlichen Biographieforschung diskutiert werden, von der Biographik zu Alexander von Humboldt, über die Darstellungen der Lebensgeschichte Joseph Conrads bis zu Migrationsbiographien am Beginn des 21. Jahrhunderts.
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